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Während des Ramadans zeigt sich die sonst so moderne Wüstenmetropole Dubai von ihrer traditionellen Seite und die Uhren ticken etwas langsamer. Im Mittelpunkt stehen nicht der Prunk und Glanz, den viele mit Dubai in Verbindung bringen, sondern es ist die Zeit der Besinnung und des Verzichts. In diesem Beitrag möchte ich dir zeigen, was sich in Dubai und den VAE während des Ramadans verändert und welche Einschränkungen dich eventuell erwarten.
Natürlich hat die aktuelle Corona-Pandemie auch Auswirkungen auf den heiligen Monat der Muslime. Trotz der Umstände möchte ich dir im Folgenden einen typischen Ramadan in Dubai beschreiben, wie ich ihn bereits im letzten Jahr erleben durfte.
Inhaltsverzeichnis
2) Wann beginnt und wann endet der Ramadan?
4) Welche Besonderheiten gibt es während des Ramadans?
5) Sind Dubai und die Emirate während des Ramadans als Reiseziel empfehlenswert?
6) Wie fühlt sich Ramadan als Expat an?
Was genau ist der Ramadan?
Der Ramadan ist der neunte Monat des islamischen Mondkalenders und heißt aus dem Arabischen übersetzt so viel wie „der heiße Monat“. In dieser Zeit gedenken die Muslime den Offenbarungen Gottes im Koran.
Von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang sind Muslime angehalten zu fasten und somit auf Essen, Trinken, Fluchen und jegliche Genussmittel wie das Rauchen zu verzichten. Am Abend treffen sich häufig die Familien und Freunde zum Fastenbrechen, dem sogenannten „Iftar“. Gemeinsam wird gebetet und anschließend ein Festmahl eingenommen. Traditionell wird das Fasten mit Datteln und Wasser beendet, bevor man sich auf die anderen Leckereien stürzt.
Der genaue Zeitpunkt des Sonnenuntergangs wird durch den Ruf der Moscheen verlautet und auch in den Medien bekannt gegeben. Ab diesem Moment erwacht Dubai aus seinem Dornröschenschlaf und der Abend bzw. die Nacht wird zum Tag gemacht. Zudem bieten viele Restaurants nach Sonnenuntergang ein üppiges „Iftar - Dinner" an.
>>Tipp>> Wer in Zeiten des Ramadans am Abend essen gehen möchte, sollte auf jeden Fall vorher einen Tisch reservieren!
Gibt es Ausnahmen bzgl. des Fastens?
Da das Fasten nicht der Gesundheit schaden soll, sind ältere und kranke Menschen ausgeschlossen, ebenso wie Schwangere und stillende Frauen sowie Kinder. Des Weiteren muss man auch nicht fasten, wenn man sich auf Reisen befindet.
Für nicht Muslime gilt…
Du musst nicht fasten, aber es wird erwartet, dass du Respekt zeigst. Das heißt du solltest das Essen, Trinken, Rauchen und Kaugummikauen außerhalb der Wohnung oder des Hotels unterlassen. In den Shopping Malls kannst du weiterhin wie gewohnt in den Food Courts essen, da diese durch einen Sichtschutz abgetrennt sind. Natürlich ist es auch erlaubt seinen Kindern unterwegs etwas zu trinken zu geben.
Wann beginnt und wann endet der Ramadan?
Da sich die Feiertage im islamischen Kalender nach den Mondphasen richten, verschieben sich diese jährlich. So auch der Ramadan.
In diesem Jahr begann der Fastenmonat am 24. April. Der genaue Tag wird erst kurz vorher offiziell bekannt gegeben, da der Mond in Form einer Sichel am Himmel stehen muss.
In den VAE bestätigt ein sogenanntes Mond-Sichtungs-Komitee bestehend aus Regierungsbeamten, religiösen Führern und Astronomen die Sichtung des Halbmondes und den Beginn des heiligen Monats. Die jeweiligen Monate im islamischen Kalender dauern so lange an, bis die neue Mondsichel des kommenden Monats am Himmel zu sehen ist. Daher beträgt die Länge je nachdem meist 29 bis 30 Tage.
Auf welche Daten fällt der Ramadan voraussichtlich in den nächsten Jahren?
2021 12.04. bis etwa 11.05.
2022 02.04. bis etwa 02.05.
Das Fastenbrechen
Sobald eine neue Mondsichel am Himmel steht, beginnt ein neuer Monat und die Fastenzeit endet mit einem zwei bis dreitägigen Fest, dem „Eid al Fitr“. In Deutschland ist diese Feierlichkeit auch als Zuckerfest bekannt.
Nach dem Morgengebet wird im Familien- und Freundeskreis das Ende der Fastenzeit eingeläutet. Es wird fürstlich gespeist, Geschenke werden ausgetauscht und traditionell wird den Armen eine Spende überreicht. Die Regierung der VAE organisiert hierfür verschiedene Wohltätigkeitsinitiativen. Eine sehr schöne Geste, wie ich finde, die mir vorher selbst gar nicht bekannt war.
Welche Besonderheiten gibt es während des Ramadans?
- Restaurants, Cafés sowie die Food Courts in den Shoppingmalls sind durch einen Sichtschutz abgetrennt
- Kein Essen, Trinken oder Kaugummikauen in der Öffentlichkeit
- Kein Rauchen in der Öffentlichkeit
- Viele Restaurants öffnen erst kurz vor Sonnenuntergang
- In einigen Hotels wird tagsüber kein Alkohol ausgeschenkt
- Die Arbeitszeiten sind während des Ramadans auf sechs Stunden am Tag reduziert, dies gilt teilweise auch für Nicht-Muslime
- Musik und Liveunterhaltung sind während des Tages verboten
- Malls und Geschäfte haben längere Öffnungszeiten, teilweise bis Mitternacht
- Kein Fluchen
- Noch mehr als sonst, sollte auf freizügige Kleidung verzichtet werden
Sind Dubai & die Emirate während des Ramadans als Reiseziel empfehlenswert?
Ob du Dubai im Ramadan besuchen möchtest, musst du natürlich für dich selbst entscheiden. Die Vorteile während dieser Zeit nach Dubai zu reisen sind, dass es etwas entspannter zugeht. Es sind weniger Touristen in der Stadt und die beliebten Sehenswürdigkeiten und Wahrzeichen wie beispielsweise der Burj Khalifa sind kaum besucht. Zudem bieten die Fluggesellschaften und die Hotels
günstige Preise für Flüge und Übernachtungen an.
Der Nachteil ist, dass der Fastenmonat in diesem und in den kommenden Jahren in die „heiße Zeit“ fällt. Temperaturen um die 40 Grad im Schatten sind an der Tagesordnung. Hinzu kommt kein Essen und vor allem kein Trinken in der Öffentlichkeit bzw. nur an bestimmten Orten. Wenn dich das Klima und die Einschränkungen jedoch nicht stören, ist Dubai während des Ramadans auf jeden Fall einen Besuch wert!
Wie fühlt sich Ramadan als Expat an?
Generell empfinde ich das Leben in Dubai während des Ramadans nicht merklich anders als im Rest des Jahres. Aber es fällt auf, dass
die Stadt tagsüber in eine Art Schlafmodus verfällt und erst zum Sonnenuntergang erwacht. Und auch die nötigen Lebensmitteleinkäufe verlaufen in einer entspannteren Atmosphäre. Es fühlt sich so an, als ob die Menschen mehr
Geduld und Ruhe an den Tag legen und auch laute Unterhaltungen oder Telefonate finden in einem deutlich leiseren Rahmen statt.
Auch wird man zu dieser Zeit mit üblichen Begrüßungsformeln wie „Ramadan Kareem“ oder „Ramadan Mubarak“ gegrüßt. An nahezu jeder Ecke sind Plakate mit ebenfalls diesen speziellen Grüßen zu finden, mit denen sich die Menschen einen gesegneten und großzügigen Ramadan wüschen.
Allgemein sind die großen Shopping Malls weniger besucht und auch der Verkehr wird tagsüber merklich weniger. Das liegt unter anderem auch an den offiziell verkürzten Arbeitszeiten und der besinnlichen Lebensweise in diesem für die Muslime heiligen Monat.
Besonders bei den zurzeit hohen Temperaturen, erwische ich mich immer wieder dabei am liebsten meine Notfall-Wasserflasche aus der Tasche zu holen und einen Schluck zu trinken. Dann laufe ich aber in den wunderbar dekorierten Einkaufszentren und Straßen entlang und ich werde wieder schnell daran erinnert, dass wir uns im Ramadan befinden. Deshalb steuere ich in solchen Momenten den nächsten Food Court oder das nächstgelegene Café an, um meinen Durst zu stillen. Das diese Möglichkeiten bestehen ist nicht selbstverständlich und verdeutlicht ein Mal mehr den liberalen Kurs der Emirate.
Das sonst eher hochpreisige Dubai wird im Ramadan zu einen Schnäppchenparadies. Vor allem größere Anschaffungen wie beispielsweise Möbel und Elektronik werden zu reduzierten Konditionen angeboten. Aber auch wer mal wieder ein paar neue Schuhe oder einen neuen Look braucht findet viele verlockende Angebote. Zudem bieten die Supermärkte bestimmte Lebensmittel und Produkte zu vergünstigten Preisen in XXL-Packungsgrößen an.
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